Die Mitarbeiter des Hellum schauen gespannt auf eine große Kiste, die vor ihnen steht. Sie alle fragen sich, was sich wohl in ihr befindet, aber das werden sie erst herausfinden, wenn sie das erste Rätsel gelöst haben und die Kiste öffnen können.

Die Kiste ist das Ergebnis eines zweijährigen Projektes von Schüler*innen des Marie-Curie-Gymnasiums in Hohen Neuendorf. Die Motivation der Schüler*innen während des Projekts war besonders. Denn durch die Zusammenarbeit mit dem Helleum war den Schüler*innen klares Ziel vor Augen: Mathematik aufregend und kreativ vermitteln. Schon seit 2018 kooperiert das Kinderforscherzentrum Helleum mit dem Marie-Curie-Gymnasium. Nachdem die Zusammenarbeit des ersten Kurses, der mit dem Helleum arbeitete, ein voller Erfolg war, startete im Spätsommer 2022 ein zweiter Seminarkurs der Sekundarstufe II unter der Leitung von Marcus Wagner seine Kollaboration mit dem Kinderforscherzentrum in Marzahn-Hellersdorf.

Der Plan war klar: Am Ende sollte eine große Kiste mit mathematischen Experimenten vorliegen, die von Schulen für ein Lernerlebnis der besonderen Art ausgeliehen werden kann. Hierfür hat sich der Seminarkurs für Wissenschaftskommunikation die letzten zwei Schuljahre intensiv mit außerschulischer Mathematik beschäftigt. Von besonderer Bedeutung war hierbei, wie man die spannenden Zusammenhänge Kindern spielerisch vermitteln kann.

Für das Erreichen dieses Zieles ist der Seminarkurs für Wissenschaftskommunikation wie folgt vorgegangen:

Der erste Schritt war, dass die Schüler*innen sich über außerschulische Mathematik informierten. Dafür suchten sich alle ein Thema heraus, welches sie besonders interessierte und stellten es anschließend ihren Mitschüler*innen vor. Während der intensiven Auseinandersetzung mit diesen Themen, erhielten sie einen Einblick in die Mathematik, die sonst erst in der Universität thematisiert wird.

Während dieser ersten Arbeitsphase wurden sie von der Vielfalt der Mathematik für ihre späteren Projekte inspiriert. Außerdem motivierte die daraus entstandene Faszination die Schüler*innen, ihr neu erlerntes Wissen an die Kinder zu vermitteln: „Es war bemerkenswert, wie viel Einsatz der Kurs bei der Erstellung der Experimente zeigte“, sagte Marcus Wagner über die Schüler*innen, die er seit zwei Jahren bei diesem Projekt betreut.

Ein darauf folgender Besuch im Helleum half dabei, vorher noch unklare Vorstellungen in Form zu bringen und  eine Vorstellung davon zu erhalten, wie eine solche Ausstellung aussehen könnte. In Sitzungen besprach der Kurs gewonnene Eindrücke und unterstützte sich gegenseitig, entstandene Ideen zu konkretisieren.

Dann begann die Arbeitsphase. Alleine oder in Zweierteams setzten die Schüler*innen ihre Ideen langsam in die Tat um. Zuerst war das Erstellen von Prototypen an der Reihe. Schon hier zeigte sich eine interessante Vielfalt an Experimenten, welche nur dazu einluden, sie auszuprobieren. Danach machte sich der gesamte Kurs gemeinsam auf, um die benötigten Materialien für alle Experimente zu besorgen. Mit allem, was sie benötigten, machten die Schüler*innen aus den Prototypen schließlich fertige Experimente. “Was mich besonders freute, war, dass alle immer miteinander im Austausch blieben und wir uns gegenseitig unterstützten, um jedes einzelne der Experimente zu einem tollen Erlebnis zu machen”, fasst William Wolf die Atmosphäre während dieser intensiven Arbeitsphase zusammen.

Auch beim anschließenden Erstellen der Anleitungstexte gaben sich die Schüler*innen untereinander Feedback. Die Schwierigkeit lag hierbei darin, dass die Texte kurz und leicht verständlich sein und den Kindern viel Freiraum lassen sollten. Dies ist möglich, da die  meisten Experimente selbsterklärend sind, dass sie keiner großen Erläuterung bedürfen.

Zu guter Letzt ließ der Kurs Kinder aus der Begabtenförderung Mathematik – ebenfalls unter der Leitung von Marcus Wagner – die entstandenen Experimente ausprobieren. Da es nur positive Rückmeldungen gab, war das Projekt hiermit bereit für die Übergabe ans Helleum. In Zukunft wird die Kiste vielen Kindern Freude bereiten und die ein oder andere Person für die Mathematik begeistern.