Besuch der Theateraufführung #die welle, am 7. und 8. Juli im Grips-Theater mit dem gesamten 9. bzw. 10. Jahrgang

Ist es nur ein Spiel? Nur ein Experiment der Geschichtslehrerin? Oder steht nicht viel mehr dahinter, gar die Frage nach Demokratie und deren Gefährdung? Als die Klasse sich im Unterricht mit der NS-Zeit beschäftigt, kommt die Frage auf, wie es in Deutschland überhaupt soweit kommen konnte.

Ausgehend von einer realen Erfahrung in einer amerikanischen Highschool der 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts, wurde daraus der Romanklassiker „Die Welle“ von Morton Rhue. Später kamen mehrere Verfilmungen hinzu, nun eine sehr sehenswerte Bühnenfassung des Grips-Theaters in Berlin aus dem Jahr 2020. Die Regiearbeit von Jochen Strauch greift Motive des Romans auf und verbindet sie mit heutigen Fragen und sehr aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen: Verführbarkeit, Gruppendruck, Machtmissbrauch und Widerstand.

Die Schüler*innen verfolgten das Stück mit großem Interesse, „es hat uns mitgenommen“, die Schauspieler*innen ihrerseits waren von der Konzentration ihrer Zuschauer*innen sehr angetan. Diese wiederum lobten die „schauspielerischen Spitzenleistungen“ und betonten, wie gut ihnen auch die musikalische Einbettung gefallen habe, das „Sounddesign“, wie die in Filmmusik frisch Geschulten es nannten; insbesondere das Schlagzeug überzeugte, weil es die Gruppendynamik lebendig und laut unterstrich.

So war der Theaterbesuch eine willkommene Abwechslung und Ergänzung zur Demokratieerziehung, die Begegnung an einem außerschulischen Lernort, der weitere Fragen aufgeworfen hat: „Wie würde ich mich entscheiden?“, „Sind Diktaturen auch heute wieder möglich?“, „Wer sind wir, wer die anderen?“ (ss)

Quelle: Materialien zu #die welle2020, Grips-Theater, S. 19., Katja Hiller in der Rolle der Lehrerin Berit Rosenberg